Wilhelm Franz Canaris war ein deutscher Admiral und Chef der Abwehr, des militärischen Nachrichtendienstes der Wehrmacht, während des Zweiten Weltkriegs. Er wurde am 1. Januar 1887 in Aplerbeck (heute ein Stadtteil von Dortmund) geboren und trat 1905 in die Kaiserliche Marine ein. Im Ersten Weltkrieg diente er als U-Boot-Kommandant und erhielt mehrere Auszeichnungen für sein Engagement im Krieg.
Nach dem Ersten Weltkrieg blieb Canaris in der Marine und stieg in den Rang eines Korvettenkapitäns auf. Während der Weimarer Republik war er an verschiedenen Positionen in der Marineleitung tätig, bevor er 1935 zum Konteradmiral befördert wurde und zum Chef der Marineabteilung im Reichswehrministerium ernannt wurde.
1938 übernahm Canaris das Amt des Chefs der Abwehr, das er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs innehatte. Obwohl er dem Nazi-Regime diente, war er einer der wenigen hochrangigen Militärs, der Widerstand gegen Hitler und die Nationalsozialisten leistete. Er unterstützte antinazistische Widerstandsgruppen und war an Plänen für einen Staatsstreich gegen Hitler beteiligt.
Im Februar 1944 wurde Canaris wegen Hochverrats, Sabotage und Beteiligung am Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet. Er wurde vor dem Volksgerichtshof unter Roland Freisler angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 9. April 1945 wurde er im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
Canaris' Lebensgeschichte ist auch aufgrund seiner widersprüchlichen Rolle im Nazi-Regime und im deutschen Widerstand von großem Interesse. Seine Tätigkeit als Spion und seine Beteiligung an der Vorbereitung von Sabotageaktionen machen ihn zu einer faszinierenden Figur in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
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